An alle Hygieniker und Bazillen
Parasiten, Pilze, Bazillen und Viren warten nicht auf eine Einladung der gewählten Wesen. Sie stimmen auch nicht mit den Regeln und Systemen ihrer Wirte überein. Sie entern ihre erwählten Organismen und versuchen die Kontrolle zu übernehmen.
Warum nehmen kleine Kinder gerne Dreck in den Mund? Weil ihr Immunsystem das offensichtlich braucht. Ein Teil der Bazillen und Viren, die dabei ein Teil von uns werden, scheint also unseren Stoffwechsel zu reformieren und zu verbessern, ohne uns zu wesentlich schaden. Unsere Häute und Verdauung scheinen ohne fremde Hilfe und Infektionen nicht zu funktionieren.
Vielleicht sollten auch wir uns öfters wie Bazillen und Viren verhalten und versuchen andere Gemeinschaften zu entern und positiv zu beeinflussen.
Auf jeden Fall schadet es uns, wenn wir alle unsere Parasiten vertreiben oder unschädlich machen. Antibiotika können bei starken Infektionen vielleicht notwendig sein, unser Immunsystem muss danach aber durch neue Infektionen wieder aufgebaut werden.
Ein steriler Mensch, sterile Gemeinschaften oder eine sterile Umwelt sind also nicht wünschenswert.
Die Ökologen haben zudem gezeigt, dass Gemeinschaften des Wohnens, Lebens und Wirtschaftens nur richtig funktionieren, so lange jedes Glied seine Hauptaufgaben erledigt und keines die Überhand oder Übermacht gewinnt. In der DDR und der USSR hatten die Verwaltung und allein herrschende intolerante Einheitsparteien zu große Macht, da wurde zum Schluss versucht, alles und jeden zu planen und zu steuern.
Auch meine Spinnen in der Wohnung erfüllen ihre gute und nützliche Aufgabe, dass sie meine Insekten nicht übermächtig werden und die Kontrolle über mich erlangen lassen. Alle Spinnen wegputzen und die Insekten vergiften und ausgittern ist vielleicht möglich, aber nicht wenig sexy.
Auch wir Menschen haben vier Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche:
- den Geist für unsere Götter und Anbetung
- unser Herz und der Bauch für das Gefühl oder die Emotionen und die Liebe zu unseren Menschen, fürs Mitleiden und Mitfühlen
- den Kopf und Verstand zum Mitdenken mit unseren Eltern, Lehrern und Herren
- unsere Hände und sonstige Glieder zur körperlichen Betätigung und Bewegung